Hans-Heinrich Dieter

Unintelligenter Röttgen   (14.01.2021)

 

CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat sich in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen hinsichtlich der kommenden Bundestagswahl gegen eine FDP-Regierungsbeteiligung ausgesprochen: „Die FDP hat ein historisches Versagen zu verantworten, indem sie sich nach zwei großen Koalitionen einem neuen Anfang und der Regierungsverantwortung verweigert hat. … Auf eine Partei, die mal Lust hat zu regieren und dann wieder nicht, kann man sich nicht verlassen, das sind unsichere Kantonisten, auf die ich nicht setzen würde.“

Da spricht Röttgen auf das Scheitern der Jamaikaverhandlungen 2017 an, nachdem die FDP ihre Teilnahme an den Gesprächen für beendet erklärt hatte: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.“ Diese - nicht einfache - Entscheidung hat FDP-Chef Lindner dann in einer schlüssigen Rede plausibel begründet. „…Wir haben als Freie Demokraten in den letzten Wochen zahlreiche Angebote zum Kompromiss unterbreitet, unter anderem zu Beginn in der Steuerpolitik, in der Europapolitik, in Fragen der Einwanderung, in der Bildungspolitik. Denn wir wissen, dass Politik vom Ausgleich lebt. Und mit knapp elf Prozent kann man nicht den Kurs einer ganzen Republik diktieren. …Nach Wochen liegt aber heute unverändert ein Papier mit zahllosen Widersprüchen, offenen Fragen und Zielkonflikten vor. Und dort, wo es Ãœbereinkünfte gibt, sind diese Ãœbereinkünfte erkauft mit viel Geld der Bürger oder mit Formelkompromissen. …“

Diese Rede hat der studierte Jurist offensichtlich nicht gelesen oder nicht verstanden, sonst würde er dieses demokratische Verhalten nicht als „historisches Versagen“ diffamieren und dann noch der FDP infam unterstellen, sie habe mal Lust zu regieren und dann wieder nicht und sei deswegen eine Partei der „unsicheren Kantonisten“. Viel dümmer geht´s nimmer!

Und wer diffamiert die FDP auf diese Art und Weise? „Muttis ehemaliger Liebling“ wollte sich offenbar auf den letzten Metern bei Merkel noch etwas einschleimen und die Medienaufmerksamkeit auf sich lenken. Und der Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen in NRW in 2012 war offensichtlich nicht vertrauenswürdig und politisch so wenig überzeugend, dass er mit dem Koalitionspartner FDP das schlechteste CDU-Ergebnis der NRW-Geschichte eingefahren hat und die schwarz-gelbe Regierung Verantwortung an die kraftlose SPD-Kraft und die unfähige grüne Löhrmann abgeben musste. Die FDP hatte damals „Lust zu regieren“ und kam aufgrund der Unfähigkeit Röttgens nicht zum Zuge. Und dann hat der feige Röttgen sich auch noch geweigert die von ihm den Wählern versprochene CDU-Politik als im Landtag als Oppositionsführer zu vertreten und hat sich schnöde nach Berlin aus dem Staube gemacht. Was für ein armseliger Demokrat!

Und der wenig intelligente Röttgen übersieht, dass in NRW die FDP sehr erfolgreich mit der CDU, in Rheinlandpfalz mit der SPD und den Grünen sowie in Schleswig-Holstein mit CDU und Grünen in Koalitionen Politik mitgestaltet. Und es spricht auch nicht für politisches Urteilsvermögen, wenn der windelweiche Röttgen, der ja an sich die CDU in der Mitte vereinen und aus der Mitte die Politik Deutschlands zukunftsorientiert gestalten will, sich den auf Bundesebene immer noch nicht regierungsfähigen stark linksorientierten Grünen andient und die eigentliche Partei der Mitte verprellt. Außerdem sollte es auch für Röttgen ein Anliegen sein, Grün-Rot-ROT zu verhindern, und da werden die einzigen Liberalen noch von Wert sein können.

Bei so viel erkennbarer politischer Ignoranz kann man nur hoffen, dass die Wirtschafts-Union, die Junge Union und die Unionsmitglieder mit gesundem Menschenverstand mehrheitlich Friedrich Merz wählen, denn nur mit Merz wird eine Politik aus der Mitte zu machen sein. Mit dem laschen Laschet und dem unintelligenten Röttgen ist nur ein „Weiter so“ denkbar. Wer will das schon!

(14.01.2021)

 

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