Hans-Heinrich Dieter

Erfolglose GesprĂ€che   (05.06.2022)

 

Der zu spĂ€te Moskau-Besuch von Guterres Ende April war eine peinliche Niederlage eines nicht akzeptierten „Maklers fĂŒr den Frieden“ und des GeneralsekretĂ€rs einer blockierten und handlungsunfĂ€higen UNO, die ihren Auftrag, „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, alle Streitigkeiten friedlich zu schlichten und freundschaftliche Zusammenarbeit zur Friedenssicherung zu fördern“, nicht erfĂŒllt! Putin hĂ€lt nichts von Guterres und war nicht bereit, das GesprĂ€ch ergebnisorientiert zu fĂŒhren!

Putin interessiert sich ganz offensichtlich ausschließlich fĂŒr seine GeschichtsfĂ€lschungen, fĂŒr seine Propaganda, fĂŒr seine dreisten LĂŒgen und fĂŒr die möglichst erfolgreiche Zerstörung und anschließende Russifizierung der Ukraine.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron sind offenbar nicht lernfĂ€hig. Das Minsker Abkommen, das nach der Annexion der Krim von der deutschen Bundeskanzlerin Merkel und vom französischen PrĂ€sidenten Hollande mit Russland und der Ukraine ausgehandelt wurde, sollte politische Zukunft des Donezbeckens und der Ukraine friedlich lösen. Sowohl die Ukraine als auch die Separatisten im Donezbecken hielten ihre Zusagen allerdings nicht ein – und Russland verstĂ€rkte seine PrĂ€senz in der Krisenregion. Das Minsker Abkommen wurde von Russland, den Separatistengebieten und von der Ukraine nie vollstĂ€ndig umgesetzt, Waffenstillstandsabkommen wurden immer wieder gebrochen, die OSZE Grenzbeobachtungsmission war wenig erfolgreich und Russland verstĂ€rkte die Separatistengebiete immer wieder mit schweren Waffen. Am 23.02.2022 ist Putin nach der Abstimmung in der russischen Staatsduma mit der Anerkennung der Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk aus den Minsker Abkommen ausgestiegen. Deutschland und Frankreich sind im Zusammenhang mit dem Minsker Abkommen gescheitert!

Trotzdem haben Bundeskanzler Scholz und der französische PrÀsident Macron in einem gemeinsamen Telefonat am 12.03.2022 vom aggressiven Völkerrechtsbrecher Putin einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Putin hat dabei allerdings keinerlei Willen erkennen lassen, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Und es gab weitere mit der EU und der NATO nicht abgesprochene erfolglose GesprÀchsversuche.

Am 28.05.2022 haben Scholz und Macron bei einem erneuten GesprĂ€ch auch „auf einen sofortigen Waffenstillstand und einen RĂŒckzug der russischen Truppen“ gedrĂ€ngt und Putin zudem zu „ernsthaften direkten Verhandlungen“ mit dem ukrainischen PrĂ€sidenten Selenskyj aufgefordert. Nach Kremlangaben warnte Putin den Westen lediglich vor weiteren Waffenlieferungen. Und die Aufforderung, den Export ukrainischen Getreides nicht weiter zu behindern, konterte Putin mit der Forderung, westliche Sanktionen gegen sein Land zu lockern. Scholz und Macron sind mit ihren Anbiederungen erneut gescheitert.

Wenn dann Macron seine GesprĂ€chsversuche mit der Warnung verbindet, Russland dĂŒrfe nicht gedemĂŒtigt werden, dann ruft das natĂŒrlich scharfe und berechtigte Kritik seitens der Ukraine hervor: „Wir alle sollten uns besser darauf konzentrieren, wie wir Russland in die Schranken weisen können.“

Die EU und die NATO mĂŒssen sich gemeinsam darauf konzentrieren, die Ukraine nach KrĂ€ften so zu unterstĂŒtzen, dass die Ukraine vertretbare Voraussetzungen fĂŒr spĂ€tere Friedensverhandlungen erreicht. Die Geschlossenheit der EU und der NATO mĂŒssen erhalten bleiben und jegliche AlleingĂ€nge „ehrgeiziger“ oder „schwĂ€chlicher“ Staaten sollten unterbleiben.

Die EU und die NATO mĂŒssen eine außen- und sicherheitspolitische Strategie fĂŒr die Gestaltung unserer westlichen Wertegemeinschaft nach dem Ukrainekrieg entwickeln – das schließt Verhandlungen mit Russland ein.

(05.06.2022)

 

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