Hans-Heinrich Dieter

Meinung eines kritischen Lesers (11.05.2024)

 

Sehr geehrter Herr Dieter,

 

in Ihrer Einschätzung zur Lage der CDU, insbesondere zu Herrn Merz und dessen politischen Befähigungen stimmen wir überein. Das gilt auch für die Verdeutlichung des Willens der politischen Führung aus der Mitte der Partei und der anzunehmenden Mehrheit der deutschen Wähler.

Allerdings dürften die Zeiten des Alleinregierens einer Partei in Deutschland der Vergangenheit angehören. Ein schwieriges Kapitel für Herrn Merz auf dem Weg im Lande das Regierungszepter zu übernehmen. In Baden-Württemberg sitzt konservatives Grün gut im Sattel. Jener Couleur hielt in Hessen die CDU eine Absage hin und Anderen einen linken Steigbügel.

In Ihrem Beitrag, Herr Dieter, vermisse ich ein wenig den Ausblick auf das Notwendige zum Machbaren - Herr Merz wäre gut beraten, wenn er auch gelegentlich die Klaviatur spielt, die Andere nicht überhören, wenn es um offene Türen ginge. Bei Koalitionsgesprächen werden formal (fast) alle eingeladen, die sich im demokratischen Spektrum befinden. Für mich gehört dazu, dass man solche zuvor auch leben, fortleben lässt. Wo bliebe sonst der Sinn in Zeiten des Regierens in Koalitionen?

Wenn man derzeit eine SPD-geführte Koalition in Grund und Boden abqualifiziert, dann kann man nicht im Sturmschritt bei den nächsten nationalen Wahlen einem linken Bruderkuss entgegen eilen. Dabei nähme, so meine ich, der jüngst gewonnene Wählerzuspruch zur CDU unter klarer Führung gleich wieder Schaden.

Ich meine die wackere, ehrenwerte Liberal-Fraktion, die ich ebenfalls als wählbaren Ausblick aus dem CDU-Parteitag - wenn auch leise - hätte heraushören wollen, und dazu in Ihrem Kommentar-Ausblick am Ende, sehr geehrter Herr Dieter, ein Wort zur Wählbarkeit und zur Notwendigkeit der FDP erhofft habe. So wie viele Andere und ich als CDU-Freund die FDP für das Bezwingen von Mehrheitshürden mitwählte.

Mir ist klar, dass Ihr Beitrag umfassend auf den CDU-Parteitag mitsamt Vorsitzendem fokussiert ist. Und für deutliche Worte wohl auch sein muss. Aber man darf ja auch daneben etwas positives Anderes (er)hoffen.

Es wäre ein Schaden für Deutschland, wenn die vernünftig agierende FDP bundes- und landespolitisch nur noch das 4-Prozent-Bündel schnüren müsste.

Bei der anstehenden Europawahl wird mir die Entscheidung für Frau Strack-Zimmerman vs Frau von der Leyen nicht schwer fallen. Vielleicht auch nicht dem einen oder anderen nachdenklichen Leser hier.

 

Mit norddeutschen Grüßen

Wolfgang Pehlemann

 

Sehr geehrter Herr Pehlemann,

vielen Dank für den Kommentar. Ich habe festgestellt, dass die CDU nach dem Merkel-Desaster wieder wählbar ist. Seit 2011 habe ich FDP gewählt. Das heißt nicht, dass ich der CDU bei den kommenden Wahlen meine Stimme geben werde. Bei der Europa-Wahl werde ich die FDP wählen, um meinen Beitrag dafür zu leisten, dass die FDP über 5% kommt. Außerdem habe ich unverändert eine positive Meinung über die FDP:

https://www.hansheinrichdieter.de/html/fdp-ampel-korrektiv.html

Bei der Bundestagswahl werde ich mich für FDP oder CDU entscheiden, abhängig davon was den größeren Erfolg für eine regierungsfähige Koalition verspricht.

Beste Grüße

Hans-Heinrich Dieter

 

 

nach oben

 

zurück zur Seite Kommentare