Hans-Heinrich Dieter

Hofnarr Schröder   (13.03.2014)

 

Das ist ein echtes Novum. Grüne und konservative EU-Parlamentarier verfassten heute den Entwurf eines gemeinsamen Entschließungsantrags zur Krim-Krise. Unter Punkt 25a soll es dort heißen: "Das Europaparlament bedauert die Äußerungen des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder über die Krise in der Ukraine, betont, dass er keine öffentlichen Aussagen zu Themen machen sollte, die Russland betreffen, da er sich aufgrund seiner Beziehungen zu dem Unternehmen Gazprom, das eines der bedeutendsten außenpolitischen Instrumente Russlands darstellt, in einem eindeutigen Interessenkonflikt befindet." Man ist der Auffassung, Schröder verfolge zweifelhafte Interessen und war sicher nicht amused, dass Schröder der EU im Zusammenhang mit dem Krim-Konflikt schwere Fehler und ein Unverständnis für die Region nachsagte.

Bei dem Verhältnis Putin-Schröder geht es nicht nur um eine Männerfreundschaft, sondern um Abhängigkeit. Schröder hat sich Putin als Lobbyist angedient, was ihm finanziell nicht schadet. Als Aufsichtsratsvorsitzender einer Gazprom-Tochter dient er dem Neoimperialisten Putin treu. Er dient so treu und tölpelhaft, dass ein kluger Journalist ihn kürzlich als "Hofnarr" Putins bezeichnet hat, eine treffende Charakterisierung. Aber er dient Putin auch aus verblendeter Überzeugung, denn er hält ihn immer noch für einen im Herzen "lupenreinen Demokraten". Man wundert sich, dass ein solch gestörter ehemaliger Politiker überhaupt noch als Gesprächspartner interessant zu sein scheint. Da darf man nur hoffen, dass die deutsche Botschafterin in Paris Schröder bei seinem skurrilen Diskussions-Auftritt zum Thema Ukraine kürzlich in Paris nicht mit Steuergeldern bezahlt hat.

Schröder gebärdet sich aber auch in der Verteidigung von Putins völkerrechtswidrigem Verhalten als "nützlicher Idiot". Das Eingreifen der NATO und damit auch Deutschlands damals in Serbien war im Einklang mit der "resposibility to protect" gemäß der Charta der UN. Es galt eklatant gefährdete Menschrechte zu schützen. Das alles trifft auf die Lage der Menschen auf der Krim nicht zu. Deswegen hinkt der Vergleich stark. Dass der Lakai und Lobbyist Schröder seinen Arbeitgeber Putin nicht öffentlich beschädigen will, geschieht offensichtlich aus nacktem, zweifelhaftem Eigeninteresse.

Da Schröder in dieser Hinsicht sicher nicht einsichtsfähig ist, erscheint es ungewöhnlich aber angebracht, den Altbundeskanzler per Resolution zum Schweigen zu bringen. Sehr peinlich, nicht nur für Schröder.

(13.03.2014)

 

 

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