Hans-Heinrich Dieter

Kein staatliches Gehalt  für Bischöfe!   (20.09.2021)

 

Die heute beginnende Herbstbischofskonferenz der katholischen Kirche hat viele schwierige Themen zu besprechen. Und in der Folgewoche geht der Diskussionsprozess zum – etwas liberaleren - Synodalen Weg in die nächste Runde. Die treuen Gläubigen erwarten sich zukunftsweisende Ergebnisse zur Aufarbeitung des vielfachen sexuellen Missbrauches in der katholischen Kirche – und werden einmal mehr schwer enttäuscht werden, wie die Vergangenheit und die jüngsten Entscheidungen gezeigt haben.

Der Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, soll einem Gutachten zufolge früher Fälle im Erzbistum Köln in mehreren Fällen sexuellen Missbrauch von Amtsbrüdern nicht gemeldet haben – er hat also Straftaten von pädokriminellen katholischen Geistlichen vertuscht! Deshalb hatte er dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Der Papst hat das nun abgelehnt. Der vermeintliche Reformer Franziskus begründet das so: „Heße hat die Fehler nicht absichtlich gemacht. Er soll Erzbischof bleiben.“ Und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz lobt doch tatsächlich diese schockierende päpstliche Entscheidung auch noch voller Dankbarkeit!

Das zeigt, wie verantwortungslos, verständnislos und schäbig sich katholische Bischöfe gegenüber Opfern sexualisierter Gewalt verhalten. Die Kirche gibt sich ganz offensichtlich keine Mühe bei der Aufklärung der unzähligen Missbrauchsfälle und deswegen dürfen die Kirchen keine Sonderrechte mehr haben. Es muss zu einer strikten Trennung von Kirche und Staat kommen – auch um den Opfern gerecht zu werden und die kirchlichen Verbrecher einer gerechten Strafe zuzuführen. Sonst wird die Aufklärung weiter verweigert, die kriminelle Vertuschung fortgesetzt und rechtliche Konsequenzen werden nicht gezogen! Das darf der Staat nicht zulassen, denn er hat die Pflicht, die Bürger zu schützen und ihre Rechte durchzusetzen!

Religiöser Glaube und Kirchenzugehörigkeit sind reine Privatangelegenheiten mündiger Bürger! Die Kirchen sind zukünftig als „gemeinnützige Vereine“ dem geltenden Recht und Gesetz unterzuordnen, wie das in anderen Demokratien auch gehandhabt wird.

Und mit der strikten Trennung von Kirche und Staat muss auch die Gehaltszahlung des Staates (B6-Grundgehalt) an Bischöfe beendet werden, denn es ist den Steuerzahlern einfach nicht mehr zuzumuten, Verharmloser, Ignoranten, Aufklärungsverweigerer und Vertuscher von Pädokriminalität sowie sexueller Gewaltanwendung zu alimentieren! Wenn sich die Bischofskonferenz mit solchen Zukunftsthemen auseinanderzusetzen hat, kommt vielleicht etwas Bewegung in die Skandale – zum Wohle der Opfer!

(20.09.2021)

 

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