Hans-Heinrich Dieter

Freiwillige zur Bundeswehr (25.02.2011)

 

Die Bundeswehr braucht Freiwillige und Zeitsoldaten, aus denen man Berufssoldaten machen kann. Eine Berufsarmee ist ein High-Tech-Arbeitgeber, wo intelligente Köpfe im Einsatz und Krieg todbringende Waffen mit Verstand einsetzen können müssen. Deswegen ist es nur richtig und zu verständlich, dass die Bundeswehr in das harte Ringen um die besten Köpfe mit gleichzeitiger physischer Leistungsfähigkeit und stabiler Psyche eintreten will. So habe ich wenigstens die Begleittexte zu Werbemaßnahmen und Attraktivitätsprogrammen bisher verstanden.

Von März 2011 an soll deswegen in einer breit angelegten Kampagne für den Dienst in der Bundeswehr geworben werden. Die Aktion wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Dezember in Fernsehen, Radio und Printmedien laufen. Im April soll offensichtlich der Schwerpunkt bei "Bild", "Bild am Sonntag" und "Bild.de" liegen.

Nun sagt Herr Spreng, ein ehemaliger Chefredakteur im Springer-Konzern, der es also wissen muss, im Deutschlandradio: "Die 'Bild'-Zeitung ist Teil des Hauses zu Guttenberg oder zu Guttenberg ist Teil des Hauses 'Bild'". Und das im Zusammenhang mit den letzten Bild-Umfrage-Ergebnissen.

Honi soit qui mal y pense!

Wenn ich mich als intelligenter junger Mann mit den schulischen Voraussetzungen für eine anspruchsvolle Aufgabe beim High-Tech-Arbeitgeber Bundeswehr interessiere, werde ich geradezu nachhaltig abgeschreckt, wenn die Werbekampagne zunächst fast ausschließlich in den Medien für vorwiegend bildungsferne Bevölkerungsteile läuft. Wes Geistes Kind sind denn dann meine Mitarbeiter?

Die sehr dürftige Zahl der Rückmeldungen junger, an sich noch wehrpflichtiger, Männer auf eine Anfrage, ob sie Interesse an freiwilligem Wehrdienst hätten, ist alarmierend. (7000 Rückmeldungen auf 166000 Anfragen)

Statt teure Zeitungswerbung mit "Geschmäckle" zu schalten, muss die Bundeswehr junge Menschen direkt und persönlich ansprechen. Bei den Kreiswehrersatzämtern wird ja jetzt genug Personal frei.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Minister einige Top-Positionen für Information, Kommunikation und Nachwuchswerbung neu besetzen muss.

(25.02.2011)

Inzwischen hat Thomas Wiegold weitere Informationen zum Thema nachgeliefert:

http://augengeradeaus.net/2011/02/nachwuchswerbung-nicht-nur-bei-bild/

 

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