
Prag - an der Karlsbrücke
Wir wollen Tschechien mit seinem reichen historischen Erbe und seiner kulturellen Vielfalt sowie seine Regionen mäandernd kennenlernen und da bietet es sich an, aus dem bayerischen Fichtelgebirge kommend, westlich von Cheb (Eger) einzureisen, um zunächst Westböhmen zu erkunden. Die massiven Grenzkontrollanlagen sind verwaist, es gibt keine Kontrollen und so auch keine schlechten ersten Eindrücke.
Die Grenzstadt Cheb gibt einen guten Vorgeschmack auf andere schöne tschechische Städte mit mittelalterlichem Kern.

schöne Häuser auf dem Marktplatz
das Theater
Teile der Burganlage in Cheb
Westböhmen ist auch bekannt für seine Kurorte, wo Mächtige und Reiche aus Politik und Kultur sich schon erholt haben. Karlovy Vary (Karlsbad) ist ein besonders schönes Kurbad mit gepflegten Kuranlagen, Parks, gut restaurierten Bürgerhäusern und Kolonnaden.

Flaniermeile an der Tepla

nette Ansichten im Kurpark
die Tepla
schöne Häuser in der Fußgängerzone
Mlynska kolonada
Marianske Lazne (Marienbad) steht Karlovy Vary an Schönheit kaum nach.

ebenso elegante Bürgerhäuser

der schöne Kurpark
Mit Stribro lernen wir eine westböhmische „normale“ Stadt kennen. Auch hier wurde der Kern schön restauriert, in den Randbezirken findet man aber noch viel real-sozialistisches Grau.

Rathaus auf dem Hauptplatz in Stribro
die katholische Kirche in der Altstadt
immer üppig ausgestattet
Die Regionalhauptstadt Westböhmens ist Plzen (Pilsen), eine blühende Industriestadt mit einem sehr ansprechenden Stadtkern.

Blick auf die Altstadt und die Große Synagoge in Plzen

Häuser am Hauptplatz
am Rande des Zentrums

die Große Synagoge...

...innen

der St. Bartholomäusdom in Plzen
Das Pilsener Urquell schmeckt nicht nur dem Soldaten Schweigk und auch in Plzen nicht anders als sonst in der Welt.

Westböhmen ist auch bekannt für seine vielen Burgen und Bauwerke, die zur Verteidigung des Königreiches Böhmen errichtet wurden. Besonders gut hat uns die Burg Svihov gefallen.

Mit dem Besuch des schönen Städtchens Klatovy vervollständigen wir unsere westböhmischen Erfahrungen.

der Hauptplatz mit Kirche und Rathaus
Südböhmen ist hügelig und stark bewaldet, besonders im südwestlichen Sumava (Böhmerwald) an der Grenze zu Österreich, wo die Vitava (Moldau) entspringt. Auch in Südböhmen gibt es zahlreiche Burgen, Schlösser und befestigte Städte, die auch deswegen gut erhalten sind, weil Tschechien in beiden Weltkriegen keine schweren Schäden erlitten hat.
Cesky Krumlov, malerisch in einem Moldau-Knie gelegen, erreichen wir nach einer interessanten Fahrt durch den Böhmerwald, das größte Waldgebiet Mitteleuropas. Das Wetter war allerdings nicht gut genug für schöne Bilder. Die sehr schöne und gut erhaltene mittelalterliche Stadt Cesky Krumlov ist ein besonders gutes Beispiel für solche südböhmischen befestigten Städte.

malerische, kompakte Altstadt
lauschige "Ecken" am Fluss
Übergang vom Schloss zum Theater
Cesky Krumlov
Die Regionalhauptstadt Ceske Budejovice (Budweis) haben wir wegen schlechten Wetters leider nicht kennengelernt. Dafür haben wir uns Tabor mit seiner lebendigen Altstadt genauer angeschaut und sind durch die labyrinthartigen Gassen gewandert.

viele schön gestaltete Giebel am Hauptplatz
das Ctibor-Haus
eine der vielen Gassen
Südböhmen hat uns besonders durch die landschaftliche Schönheit des Böhmerwaldes beeindruckt.
Prag, seit 1918 Hauptstadt der Tschechoslowakei und heute Tschechiens, ist aufgrund seiner vielen großartigen Sehenswürdigkeiten und auch wegen der wichtigen Rolle, die Prag in der erweiterten Europäischen Union, sowohl politisch als auch kulturell spielt, eine eigene Reise wert. Für Prag braucht man Zeit, um Geschichte, Kunst und Kultur förmlich atmen zu können.
Am besten beginnt man die Stadterkundung mit einem solchen Oldtimer oder zu Fuß mit der Burg und dem Hradschin, denn von dort oben hat man einen guten Überblick und Stadtansichten rundherum.

er ist wirklich für Stadtführungen zu mieten


Dreimal der Blick vom Burgberg aus
Wenn man auf dem Hradschin bummelt, kommt man aus dem Staunen nicht heraus und viele der schönen Renaissance-Bauten sind nicht einmal als Sehenswürdigkeiten ausgeworfen und erläutert.

Loreto

Hradschiner Platz mit Blick auf die Burg
hinter dem Hradschiner Platz
Herr Benes wird leider heute noch verehrt!
Die Burghöfe und der Veitsdom bilden mit dem alten Königspalast und dem St Georgs Kloster ein sehr schönes und höchst eindrucksvolles Ensemble. Der Herr Präsident Tschechiens arbeitet in einer sehr stilvollen Umgebung. Es wundert nicht, dass in der Nähe seines Amtssitzes keine EU-Fahne zu sehen ist.


der wunderbare Veitsdom
das St-Georgs-Kloster hinter dem Dom
Das Bummeln durch die Gassen der Kleinseite ist eine echte Freude.

die Nerudova
der italienischen Botschaft fehlt mediterranes Flair

Palais Wallenstein
Nebengasse in der Kleinseite
am Malostranske Namesti
vorbildlich bescheiden: das Finanzministerium!
Der Touristenmagnet Karlsbrücke ist beeindruckend, leidet aber unter dem Trubel und Gedränge, selbst in der Nebensaison.


die älteren Herren spielen flott und gut
das Tor und Türme auf der Kleinseite
Von der Karlsbrücke hat man außerdem einen guten Blick auf die Burg und die Kleinseite aber auch auf die Josefstadt und Altstadt.

Burg und Kleinseite
die Moldau und die Neustadt
Das alte Judenviertel Josefstadt hat heute für die ca. 1000 Gemeindemitglieder zu viele Synagogen, die aber auch wegen ihrer Lage um den alten Judenfriedhof herum anschauenswert sind.

eine Straßenzeile in Josefstadt
Die Parizska, in der sich alle Weltmarken eingekauft haben, ist eine echte Flaniermeile und in der Nebenstraße kann man im Café Kafka bei gutem Kaffee entspannen oder auch über das Absurde nachdenken.

in der Parizska

das berühmte Café
schöne Athmosphäre im Café
Das Schönste an der Altstadt ist der Altstädter Ring, der mit Recht als einer der schönsten Plätze der Welt bezeichnet wird. Ein großartiger wunderschöner Platz!



das Altstädter Rathaus , leider fast vollkommen eingerüstet



Altstädter Ring, hier die Nikolauskirche
Die Altstadt bietet aber auch beim Mäandern in jeder Gasse weitere schöne Stadtansichten.

das Pulvertor neben dem Gemeindehaus
das Gemeindehaus

die Teynkirche hinter dem Altstädter Ring

Gasse hinter dem Ständetheater

Markt
Aber auch in der Nebensaison sind die Touristenstraßen der Altstadt – wie die Karlsbrücke – stark besucht und das Gedränge zwischen den unzähligen Andenken-, Kitsch- und Schnick-Schnack-Läden macht weniger Freude. Da helfen eine weniger besuchte Seitenstraße und ein Cappucino, den es auch in Tschechien in sehr guter Qualität und mit Stil – Wasser und Gebäck – gibt.

Auch die Neustadt von Prag sollte man erwandern. Das Stadtbild gleicht nicht unbedingt einer „neuen“ Stadt, denn auch hier gibt es Renaissance--Häuserzeilen, wichtige Baudenkmäler wie den Jugendstil-Bahnhof und großartige Plätze wie den Wenzelsplatz.

Neustädter Rathaus

Neustädter Rathaus

Tanzendes Haus

Nationalmuseum

Jugendstil-Hauptbahnhof von außen...

...und innen

Wo trifft man schon Franz Josef I...?

Prags Selbstverständnis

der Wenzelsplatz
Prag ist einfach wunderschön, beeindruckend, teilweise gewaltig und braucht den Vergleich mit Wien nicht zu scheuen. In Prag werden wir sicher noch einmal ein Wochenende verbringen.
Die Landschaft Mittelböhmens ist eher eintönig. Kolin ist an diesem Samstag überlastet. Es findet offensichtlich ein Oldtimer-Treffen für Tatra-Lastwagen statt. Die gut erhaltenen und top-gepflegten Lastwagen sind eine Augenweide, verstopfen aber die Straßen in die Altstadt. Wegen der zu erwartenden organisatorischen Komplikationen verzichten wir auf Kolins Kultur.
Kutna Hora ist UNESCO Weltkulturerbe und ein gutes Beispiel für die reiche Kultur in Mittelböhmen um Prag herum.

gotischer Brunnen

Barbarakirche in Kutna Hora

Blick auf die Altstadt

Kutna Hora
Es ist sehr gut, dass die UN für die Erhaltung dieser Kulturgüter Geld bereitstellt und so auch den Kulturtourismus fördern. Manchmal hat man allerdings den Eindruck, dass die Andenkenläden schneller installiert werden als die Gebäude saniert und restauriert. Schade ist auch, dass in Tschechien die Mehrheit der Kirchen nicht frei zugänglich ist, andererseits ist auch erstaunlich, dass bei 59% tschechischen Konfessionslosen überhaupt so viele Kirchen „überlebt“ haben.
Nordböhmen ist im Norden stark bewaldet und hügelig. In der böhmischen Schweiz entspringt die Labe (Elbe) und schneidet sich durch die Ausläufer des Elbsandsteingebirges. Im Westen der Region erstreckt sich das Erzgebirge im Zuge der Grenze zu Deutschland. Sonst ist Nordböhmen stark industrialisiert aufgrund der reichen Bodenschätze.
Liberec, die Regionalhauptstadt, hat ein schön restauriertes Zentrum mit einem gigantischen Rathaus, einem weniger attraktiven Schloss und der Kreuzkirche.

Rathaus

Rathausplatz

ein Gärtchen vor dem Schloss
Bemerkenswert sind auch die Wallensteinhäuser aus dem 17.Jahrhundert.

Wallenstein ließ diese Häuser in Liberec bauen
Die Fußgängerzone lädt zum Bummeln ein. Liberec ist nach unserem Eindruck ein gutes Beispiel für eine tschechische „Normalstadt“.
Die böhmische Schweiz ist weniger spektakulär als die Gegend um Bad Schandau auf deutscher Seite und touristisch stark überfrachtet.

Elbsandsteingebirge auf tschechisch

Dolni Zleb an der Elbe
Decin ist keine ansprechende Stadt und Teplice leidet heute noch unter dem Abriss der Altstadt durch die Kommunisten.

Decin Rathausplatz


Teplice: verschiedene Ansichten vom Rathausplatz
Nordböhmen hat eine abwechslungsreiche Landschaft und es gibt immer wieder schöne Blicke in bewaldete Bergwelt, allerdings gibt es hier auch sehr viel Tagebergbau, der die Umwelt stark zerstört hat.
In Ostböhmen sind wir durch die schönen Landschaften des „Böhmischen Paradieses“ und des überhaupt nicht so riesigen Riesengebirges gefahren.



Impressionen Böhmisches Paradies


"Streifenhäuser", in einigen Dörfern im Riesengebirge zu finden
Die Regionalhauptstadt Hradec Kralove (Königsgrätz) haben wir uns genauer angeschaut. Königgrätz kenne ich durch den grandiosen Sieg Moltkes über die österreichischen Armeen 1866. Diese Schlacht war ein Beispiel hoher operativer Kunst mit strategischer Wirkung. Beim Wandern durch die schöne Stadt Hradec Kralove haben wir keinen einzigen Hinweis auf dieses geschichtliche Ereignis gefunden, dafür einen schönen Altstadtkern und großzügige Parkanlagen.

Hradec Kralove, Heilig-Geist-Kathedrale
Mariä Himmelfahrt
Rathaus

Stadthaus

Gasse hinter dem Hauptplatz in Hradec Kralove
An einem Samstag gegen 1100 Uhr ist es auf dem Hauptplatz so still und ruhig wie sonst an einem Sonntag gegen 1400 Uhr. Die Menschen gehen offenbar einkaufen oder sind in kleinen Wochenendhäuschen. Die Altstadt kennen sie schon.
Mit dem Besuch des Städtchens Havlickuv Brod runden wir unsere Eindrücke von Ostböhmen ab.

es wird fleißig gebaut...
...natürlich mit EU-Mitteln, aber dann wird Havlickuv Brod ein Schmuckstück...dauert aber noch etwas
Nordmähren und Schlesien haben wir hauptsächlich durch die Erkundung der historischen Regionalhauptstadt Olomouc (Olmütz) kennengelernt.

Dreifaltigkeitssäule auf dem Horni Namesti

das Rathaus

Seitenstraße vom Hauptplatz

der Wenzelsdom

Gasse

vor St. Michael, auf dem Balkon schmeckt sicher ein Rotwein
Bei aller kulturellen Vielfalt und Großartigkeit wirken die Geschäftsdekorationen nicht nur in Tschechien oftmals etwas altbacken. Man gewinnt den Eindruck, dass die Dekorateure alle durch eine traditionelle sowjetische Gestaltungsschule gegangen sind.

Schaufenster in Olomouc...
...in Telc...

...in Znojmo
Das Schloss Plumlov der Familie Lichtenstein liegt schön in einem Feriengebiet am See, wirkt aber etwas skurril und eher wie ein Großsilo.

Schloss Plumlov
Südmähren ist voller historischer Denkmäler. Regionalhauptstadt ist die Universitätsstadt Brno (Brünn), die zweitgrößte Stadt Tschechiens mit einer schönen Altstadt.

der Platz Namesti Svobody
der Turm des Alten Rathauses in Brno
Südmähren hat aber weit mehr zu bieten. Die idyllische Renaissancestadt Telc ist Weltkulturerbe der UNESCO.

die herrlichen Fassaden am Hauptplatz

die Nordseite des Hauptplatzes

die Südseite mit Schloss Telc

unter den Arkaden
Auch die erzbischöfliche Residenz in der schönen Stadt Kromeriz ist Weltkulturerbe.

eine Ecke des erzbischöflichen Palais

der Hauptplatz, einer der schönsten in Mähren!

Häuser und Arkaden am Hauptplatz mit dem Turm des Bischofspalais

nochmal Hauptplatz

eine Gasse

der Garten hinter dem Palais der Bischöfe von Olomouc

und auch das gibt es hier: Hilfe für Haiti
Auch das gut erhaltene jüdische Viertel in Trebic ist Weltkulturerbe.

Die Leopold-Pokorny-Straße im Jüdischen Viertel

das Jüdische Viertel zwischen dem Fluss Jihlava und der Basilika
In dieser schönen Region sind aber auch viele andere Schlösser und Burgen, sowie Znojmo und Mikulov einen Besuch wert.

Znojmo - Sankt Nikolaus

ein anderer Blick auf Sankt Nikolaus

die außergewöhnliche Kanzel in St. Nikolaus

einer von mehreren schönen Plätzen in Znojmo

Blick auf den Fluss Dyje in Znojmo
Schloss und Stadt Mikulov

nette Ansichten von Mikulov

Hof vor Schloss Mikulov

im Schlossgarten

Schlossansicht
Die Restaurierung des Klosters Velerad, eines der beliebtesten Wallfahrtzentren Tschechiens, geht auch gut voran, und mit gutem Eindruck geht die Reise durch Tschechien zu Ende.

Die Klosterkirche...

...beeindruckend groß...

...immer wieder EU...

...voller Pracht , die Klosterkirche innen...

...die vorübergehend geparkten Heiligen sind nicht ganz einverstanden.
Tschechien ist ein schönes europäisches Land mit reicher und interessanter Geschichte und entsprechend vielen sehenswerten, ja teilweise großartigen Kulturgütern. Die Städte haben meist eine schöne Altstadt mit einem stilreinen Kern, sehr großzügige und beeindruckende Plätze, sowie besuchenswerte Bauten. Die UNESCO hat viele Projekte gefördert, es gibt sehr viel Weltkulturerbe zu sehen und das hat natürlich die Restaurierung beflügelt. Und die UN, wie auch die EU, investieren weiter in zahlreiche Projekte und unterstützen so die Eigenanstrengungen der Tschechen, die erkennbar stolz sind auf ihr Land. Die Reise durch Tschechien hat uns viel Freude gemacht.
Vom schönen Südmähren aus reisen wir weiter in die Slowakei.
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