Polen
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Polen  (Mai/Juni 2008)

 

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Die deutsche Grenzstadt Görlitz an der Neiße hat eine bedrückende Geschichte rund um den 2. Weltkrieg. Deswegen ist es sehr erfreulich, mit eigenen Augen zu sehen, dass die Stadt sehr gekonnt  und ansprechend restauriert ist und ein gutes kulturelles Angebot macht. Diese Anstrengungen werden auch durch viele Besuchergruppen honoriert und der Ausgleich mit den polnischen Nachbarn jenseits der Neiße scheint gelungen zu sein.

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Das Rathaus in Görlitz

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Heute geht man unkontrolliert über die Neißebrücke und ist in Polen. Trotzdem merkt man das sofort.

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Die Brücke über die Neiße zwischen Görlitz und Zgorzelec

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Die Landschaften Schlesiens sind vorwiegend flach, etwas eintönig und mehr oder weniger landwirtschaftlich genutzt. Die Verkehrsinfrastruktur hat bei weitem noch keinen westlichen Standard mit Ausnahme der offensichtlich EU-finanzierten Straßen. Insgesamt hat  Polen aber durchaus inzwischen ein besseres Straßennetz als häufig beschrieben. Der Verkehr auf dieser noch einschränkenden Infrastruktur um und in Breslau ist chaotisch und die vorwiegend nicht gerade disziplinierten polnischen Autofahrer vergrößern das Problem. Bei Reisen in Polen mit dem Auto muss man viel Zeit, gute Nerven und ein robustes Gefährt mitbringen.

 

 

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Die Altstadt Breslaus um das beeindruckende Rathaus und das "Kirchenviertel“ an der Oder mit der Kathedrale sind sehr schön restauriert. Es ist wohltuend zu sehen, dass die schönen und sehenswerten Kulturgüter mit so viel Engagement praktisch „aus dem Nichts“ wieder erlebbar geworden sind.

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das Rathaus in Breslau

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Der Marktplatz in Breslau

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das Kirchenviertel in Breslau

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Um die restaurierten Viertel und Bereiche herum, oder auch schon mal hinter den Fassaden, ist es noch sehr „kommunistisch-heruntergekommen“. Hier wird – wie teilweise in unseren neuen Bundesländern auch– noch sehr viel Zeit und Geld gebraucht, um einen westeuropäischen Standard zu erreichen. Man sieht auch hier deutlich, welchen schwer überwindbaren Schaden der Kommunismus hinterlassen hat. Umso schwerer ist es zu verstehen, dass in Deutschland so viele, wohl politisch ungebildete Menschen, den linken Verführern erneut auf den Leim gehen..

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Auch die Landschaften Masowiens sind flach und gleichförmig. Die Dörfer machen meist einen öden, eher ungepflegten Eindruck und die erkennbaren landwirtschaftlichen Methoden wirken etwas „vorsintflutlich“. Das alles muss man auch gesehen haben, wenn man einen ersten Eindruck unseres polnischen Nachbarn gewinnen will.

 

 

Als Deutscher kann man bei einem Besuch Warschaus den dunklen Seiten unserer Geschichte nicht entrinnen, denn einerseits gab es Warschau praktisch nicht mehr – 87 % aller Gebäude und 95 % aller historischen Bauten waren zerstört – andererseits gibt es viele Denkmäler grausiger Geschichte, denen man nicht ausweichen sollte, wie das Denkmal für den russischen Überfall 1939, wie den „Umschlagplatz“ für die massenweise Deportation polnischer Juden und das Denkmal für den Ghettoaufstand. Wir haben auch zwei neuere Gedenkstätten zu Katyn gefunden. Das polnische Geschichtsverständnis entwickelt sich offenbar hin zu etwas mehr Ausgewogenheit.

 

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Gedenken an den russischen Überfall

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Die Gedächtnismauer am ehemaligen Umschlagplatz

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Gedenken an den Ghettoaufstand

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Mit dieser Geschichte im Hinterkopf muss man die Aufbau- und Rekonstruktionsleistung bewundern. Aufgrund dieser Geschichte und des Kommunismus nach dem 2. Weltkrieg lebt Warschau auch von Gegensätzen. In der Novy Swiat schön rekonstruierte Bürgerhäuser, Kirchen und die Universität, dann der lebendige, ja quirlige Schlossplatz mit dem Schloss und der angrenzenden „auf alt gemachten“ Altstadt und kurz dahinter die eher schäbigen Viertel mit unzähligen Beispielen noch nicht überwundener Resultate des „real existierenden Kommunismus“. Dazwischen immer wieder hochstrebende Stahl-Glas-Konstruktionen und das moderne Warschau mit „westlichem" Angebot in Nachbarschaft zum Zuckerbäcker-Kulturpalast.

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An der Novy Swiat

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Der Schlossplatz

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ein Glaspalast

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Die Altstadt

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Die Stadt hat offensichtlich viel geleistet, die Stadt entwickelt sich schnell weiter, die Stadt pulsiert an diesem schönen und sonnigen Sonntag und für uns ist es wichtig, diese europäische Ost- bzw. Westmetropole, je nach Blickwinkel, selbst kennenzulernen.

 

"lebendige Altstadt"

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In Polen muss man derzeit wohl noch die größeren Städte besuchen, um einen positiven Eindruck vom Aufbau und von der Zukunftsorientierung zu bekommen. Abseits der größeren Straßen, auf dem platten Land, ist es sehr schnell sehr einfach, manchmal privat-idyllisch, aber auch sehr häufig einfach noch etwas trist.

 

Unser Interesse ist geweckt. Da man sich in Polen auch nicht unsicherer fühlen muss als in Italien, Frankreich – und inzwischen auch Deutschland – wenn man Sicherheitsgrundregeln beachtet, werden wir Danzig und Masuren im Rahmen einer Ostsee-Tour sowie Krakow (Krakau) im Rahmen einer Tschechien-Slowakei-Reise kennen lernen.

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