Es gibt unterschiedliche Fährverbindungen nach Irland. Wir haben uns entschlossen, den Weg über Südengland und Wales zu nehmen, um Erinnerungen aufzufrischen und uns auf Irland und Nordirland einzustimmen.
Wenn man mit der Fähre aus dem Hafen von Calais fährt, verlässt man auch "Normaleuropa".
Ankunft in Dover
Nach dem Anblick der Klippen von Dover, fährt man links, zahlt mit Pfund und ist in "Spezialeuropa", denn ein Großteil der Briten mag sich inzwischen eher zu Europa bekennen als zum Commonwealth, die EU mögen die meisten nicht. Man sieht auch nur ganz vereinzelt EU-Autokennzeichen.
Andererseits macht die manchmal skurrile und sehr eigene Art die Engländer auch liebenswert.
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Die Anreise durch Südengland bereitet gut auf Irland und Nordirland vor, denn England hat sich in ca. 400 Jahren als Besatzungsmacht entsprechend ausgewirkt und die teilweise schleppende Entwicklung Irlands massiv bestimmt.
Beachy Head
Harveys Brewery in Lewes
Ross-on-Wye
grünes Wales
Auch wenn wir die Fähre Fishguard-Rosslare genommen haben, bietet es sich für uns an, die Irland-Erkundung in Dublin zu beginnen und im meandernden Uhrzeigersinn Belfast zu erreichen, weil wir von dort nach Schottland übersetzen wollen.
Dublin ist eine sehr jung (45% unter 25) und lebendig wirkende europäische Großstadt. Mit 1,1 Millionen Einwohnern beherbergt die Inselmetropole 1/4 der Bevölkerung Irlands. Dublin hat alles was eine Hauptstadt braucht, den Präsidentenpalast im großen Phoenix Park,
Der Palast
moderne Verwaltungsgebäude,
Dublin City Council
Kathedralen,
Dublin Christ Church Cathedral
georgianische Straßenzüge
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Türen in Dublin
und viele Pubs, nicht nur im Vergnügungsviertel Temple Bar.
Dublin wirkt gemütlich und ein wenig provinziell, nichts ist wirklich großartig - ausgenommen die riesig dimensionierte Guinness-Brauerei.
Die Brauerei, Bier ist ein wichtiger Wirtschaftszweig und es schmeckt
Irish Lunch
Großartig ist aber, dass die Iren hier bei Guinness, Musik und vielen Festen fröhlich zu leben wissen und Gästen gegenüber nett, freundlich und hilfsbereit sind.
Ein Friese in Dublin
Von Dublin reisen wir über das eher langweilige Carlow ins schöne Kilkenny mit seiner mittelalterlichen Struktur
Black Abbey
Kilkenny Castle
und der nahegelegenen Ruine der Jerpoint Abbey
Jerpoint Abbey
an die Coppercoast im Waterford County.
Coppercoast bei Annistown
Helvick Head
Einer der Rundtürme, Kirch- und Wehrturm zugleich
bei Ardmore
Die Counties Cork, Kerry und Limerick im Südwesten sind aufgrund der landschaftlichen Schönheiten die meistbesuchten Landesteile Irlands. Im Zuge der West-Cork Coastal Road und der Straße 71 bieten sich wunderschöne Blicke auf Buchten und Küstenlandschaften.
Das Stadtbild von Cork
Cork Finbarrs Cathedral
Die Guinness Konkurrenz
Bunte Häuser in Kinsale
dreimal "Dramatik" am Mizen Head
Im County Kerry gibt es drei Halbinseln, für die man sich etwas Zeit nehmen sollte. Die wunderschönen Landschaften sind durch sehr enge, aber für mutige Fahrer beherrschbare Straßen gut erschlossen. Auch wenn es eng ist und die Straßen häufig in sehr schlechtem Zustand sind, kommt man durch. Fahrradtouren sind hier allerdings gefährlich.
Der Bierlaster kommt überall durch
Der Ring of Beara von Glengariff entlang der Bantry Bay nach Dursey Head und über Lauragh nach Kenmare:
bei Ardgroom
bei Allihies
am Healy Pass
Der Ring of Kerry auf der Halbinsel Iveragh von Kenmare über Caherdaniel nach Killorglin:
einsamer Strand bei Caherdaniel
ein schöner Blick vom Wanderweg aus
der Wanderweg
Blick auf die Skellig Inseln
Der Slea Head-Drive auf der urwüchsigen, manchmal schroffen, oft grandiosen Halbinsel Dingle:
Das South Pole Inn in Annascaul ist zu empfehlen!
Im Killarney Nationalpark haben wir unsere erste Droschkenkutscher-Demo erlebt. Die Kutscher dürfen nicht mehr in den Park, offensichtlich wegen der Pferdeäppel.
Limerick hat den Shannon und St Mary´s und sonst wenig zu bieten.
Die schöne normannische Kathedrale
Shannon/Lough Derg bei Killaloe
Die Küste beiderseits der Cliffs of Moher ist sehr schön
Die Cliffs von Doolin aus
und auch die unwirtlichen Höhenzüge des Burren sind bemerkenswert.
Der Burren
Am Burren Coastway
Connemara ist eine besonders schöne Küstenregion, die durch einen Nationalpark erhalten wird.
Connemara Carraroe
Connemara Carraroe, Mutter und Tochter
Connemara Southcoast
Grandios sind die Klippen auf Achill- Island im County Mayo:
Achill Island bei Keel
und die See-Stimmung am Lough Conn!
In den Counties Sligo und Donegal sind die Kleinstädte kaum besuchenswert. Je weiter nordwestlich man kommt, desto weniger Kultur wird geboten, dafür aber herrliche, sehr abwechslungsreiche und urwüchsige Landschaft. In diesen einsamen Gegenden haben die wenigen hier lebenden Menschen einen unverbauten, weiten Blick - im Positiven wie im Negativen.
An der Straße in Donegal
Die Landschaft Donegals
Im Glenveagh Nationalpark
Am Sleave League
Rundweg Malin Head,nördlichster Punkt Irlands
Ohne eine intensive Erkundung Nordirlands wäre unser Irlandbild sehr unvollständig. Wenn man am Lough Foyle entlang nach Derry (Londonderry) fährt, passiert man keine Grenzkontrolle, merkt aber sofort am besseren Zustand der Straßen und an der ansehnlicheren Infrastruktur, dass man im United Kingdom ist.
Den palmenähnlichen Cabbage Tree findet man überall
Derry ist eine sehr ansprechende Stadt, was die Walled City anbetrifft.
Das Craft Village
Ein Gang über die gut erhaltene Stadtmauer gibt einen guten Überblick über die verschiedenen Stadtviertel und vermittelt gleichzeitig einen Eindruck von der Verbittertheit während der Unruhen in der Bogside der 70er Jahre und von der Unversöhnlichkeit, mit der sich Teile der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen heute noch gegenüber stehen.
Derry Bogside
Derry Bogside
Derry Foyle Westbank
Gott sei Dank nicht Orange Order sondern Kinder!
Die Küstenlandschaft Nordirlands steht den irischen Landschaften an Schönheit in nichts nach:
bei Portstewart
Causeway Coastal Route
und bietet mit dem Naturwunder Giant´s Causeway eine ganz außergewöhnliche Sehenswürdigkeit:
Gesteinsformationen am Giant´s Causeway
Entlang der Causeway Coastal Route - eine der schönsten Küstenstraßen Europas - bis Carrickfergus in den Antrim Glens wiederholen sich die schönen Landschaftsbilder,
Die Antrim Glens
aber auch die Bilder eines übersteigerten Nationalismus´
Clubhaus des Orange Order
Belfast macht aufgrund seiner "Prachtbauten" aus dem 19. und 20. Jahrhundert einen großstädtischen Eindruck. Außerhalb des Innenstadtbereiches wird es aber sehr schnell etwas schäbig und ärmlich.
St Anne´s Cathedral
City Hall
Der Crown Liquor Saloon, ältestes Pub in Belfast
die Entries
West-Belfast mit der Falls Road und der Shankill Road inmitten von ausgedehnten Arbeitersiedlungen lässt den Besucher den Sprengstoff der "Troubles" in den 70/80er Jahren nachempfinden. Auch wenn oberflächlich Ruhe herrscht, sind die starken Gegensätze zwischen den religiösen und sozialen Gruppen noch nicht überwunden.
Der demonstrative "Gruppenstolz", der sich in den Wandmalereien ausdrückt, macht das deutlich.
Falls
Shankills
Belfast-Division Headquarters, Shankills
Nicht nur in den "trouble areas" von Derry und Belfast, sondern auch hauptsächlich in den protestantisch-loyalistischen Enklaven präsentieren die Bewohner ihre Ideologie massiv und provokativ.
Die von den Nordiren mehrheitlich gewollte Teilung ist ein Problem, das in der europäischen Union eigentlich überwunden sein sollte - aber auch so sieht europäischen Realität aus.
Irland ist ein schönes europäisches Land mit wunderschönen, reizvollen, spektakulären und auch manchmal dramatisch anmutenden Landschaften.
Das allgemeine kunst- und kulturhistorische Angebot ist weniger attraktiv und es macht sich immer wieder bemerkbar, dass Irland über lange Jahre von England besetzt war und ausgebeutet wurde. Das hat sicher zum insgesamt provinziell geprägten Eindruck beigetragen.
Das Wetter ist häufig sehr gemischt, aber "zwischen den Schauern ist das Wetter eigentlich ganz gut"!
Zum Badeurlaub fahren ohnehin nur Uninformierte in diesen Teil Europas.
Badeurlaub in Neopren
Wer allerdings großartige, teilweise überwältigende Natur erleben will, der ist in Irland goldrichtig!
Wer Ungewöhnliches mag, auch!
Lesen Sie dazu auch: Schottland und Ostengland
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