Frankreich
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Frankreich und Oberitalien   (28.03. – 21.04.2008)

 

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Unser Programm „Europa besser kennenlernen“ führt uns dieses Mal in die Mitte und den Süden Frankreichs sowie nach Oberitalien.

 

In Frankreich waren wir schon häufig, allerdings kennen wir die Champagne, Burgund, die Auvergne mit dem Massif Central und die Frache-Comté noch nicht oder nur wenig. Das gilt es zu ändern.

 

Die Fahrt von Namur (Belgien) über Givet im Zuge des Vallée de la Meuse nach Charleville-Mézière, dem französischen Tor zu den Ardennen, vermittelt einen guten ersten Eindruck von der Champagne.

 

Denn mit dem Namen Champagne verbinden sich – neben den Gedanken an das köstliche Getränk – die rauen Wälder und Berge der Ardennen mit malerischen aber eher düsteren Orten und die hügelige, sanftere und heitere Wiesen- und Seenlandschaft im Süden. Wichtig für die Champagne sind die Städte Charleville-Mézière , Reims und Troyes.

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Charleville

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Die durch die Meuse geteilte Doppelstadt Charleville-Mézière mit der gotischen Kirche Notre-Dame, der Bastion, dem prunkvollen Rathaus und dem klassizistischen Place Ducale, den eine ansprechende Fußgängerzone mit Flaniermeilen umgibt, ist als typische altfranzösische Kleinstadt einen Besuch wert.

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Mézière

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Reims, die Hauptstadt der Region Champagne und damit gleichzeitig Champagner-Hauptstadt, ist weniger bekannt und bemerkenswert durch die touristisch aufgemachten Champagner-Kellereien als durch die eindrucksvolle Krönungskathedrale der französischen Könige.

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Die Kathedrale

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Diese großartige Kirche ist ein Prunkstück gotischer Baukunst mit eindrucksvollen Gewölben, herrlichen Bleiglasfenstern und den wunderschönen Chorfenstern von Chagall.

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Die wunderbaren Fenster von Chagall

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Davor erstrecken sich ein schön gestalteter Platz und eine Altstadt, die eine sehr angenehme, stilvolle und teilweise hochherrschaftliche Atmosphäre ausstrahlt. Dass in Reims auch gut gelebt wird, lässt sich beim Bummel über den Marché mit seinem farbenfrohen und reichhaltigen Delikatessenangebot leicht erkennen.

 

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Eine elegante Straße

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Troyes, die ehemalige und alte Hauptstadt der Region ist eine wahre Fundgrube für Freunde gotischer Kirchen und alter Fachwerkbauten. Die Stadt ist gut restauriert und man erkennt überall, dass die Bewohner stolz sind auf ihr Erbe und viel tun, um es zu erhalten.

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Troyes Altstadt

In der Altstadt kann man herrlich bummeln und genießen. Die vielen gotischen Kirchen sind an sich alle einen Besuch wert – allen voran die Kathedrale Peter und Paul mit einem außergewöhnlich schönen und eindrucksvollen Chor.

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Saint Urban

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Troyes ist interessant und schön, ein wirklicher Tipp für Liebhaber-Reisende der unterschiedlichsten Interessen.

 

Vom Stadteindruck her gibt es eine Steigerung Reims – Troyes – Dijon in Burgund. Dijon ist eine elegante, stilvolle und letztendlich bezaubernde Stadt. Die wesentlichen Sehenswürdigkeiten dieser Universitätsstadt mit glanzvoller Vergangenheit erschließen sich durch einen gut markierten Rundgang.

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Place Darcey

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Ein guter Ausgangspunkt ist der blumengeschmückte Place Darcey mit einem kleinen Triumpfbogen, dann durch elegante Geschäftsstraßen zur gotischen Kathedrale Notre Dame mit der beeindruckenden und auch ungewöhnlichen Säulenfassade und der „Schwarzen Madonna“ im Inneren, die die Einwohner von Dijon 1944 vor den Deutschen bewahrt haben soll. Dann durch die Rue Verriere an einer Reihe mittelalterlicher Bauten vorbei zur Kirche Saint Michel, die zwar eine schöne Renaissance-Front hat, aber sonst weniger stilrein und harmonisch gestaltet ist.

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Notre-Dame

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Der Herzogspalast an dem halbrunden, großartigen Platz wurde von dem Architekten des Schlosses von Versailles entworfen. Entsprechend schön ist das ganze Ensemble, das auch das Museum der schönen Künste beherbergt.

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Der Herzogspalast

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Die Gebäude des Theaters, der Stadtbibliothek, des Justizpalastes, der vielen schönen Bürgerhäuser mit den typischen farbigen burgundischen Dächern und die dreischiffige Kathedrale Sainte Bénigne kann man bei einem entspannten Bummel – unterbrochen durch einen Kaffee an einem der lauschigen Plätze – genießen und auf sich wirken lassen.

 

Dijon sollte man besuchen. Es lohnt sich für Geist, Seele und  - wenn man will – auch für den Magen, denn Dijon liegt am Beginn der Weinbauregion Côte d´Or mit den bekanntesten der von aller Welt geschätzten Burgunderweine.

 

Die Côte d´Or nördlich von Dijon ist hauptsächlich eine landwirtschaftlich genutzte Region mit teilweise schöner Landschaft und malerischen Dörfern mit Charakter und verfallendem Charme.

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An der Route des Grands Crus

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Südlich Dijon lohnen sich mehrere Touren über das Land. Man kann eine Tour durch die Côte d´Or machen, durch eine hügelige, abwechslungsreiche Landschaft im Zuge der Ouche, die malerisch durch das Gelände meandert.

Oder man kann auch von Gevrey-Chambertin ausgehend die Route des Grands Crus – zum Beispiel mit dem Château Pommard – erleben und dann den Tag in der sehr sehenswerten burgundischen Weinstadt Beaune mit dem bekannten Hôtel-Dieu und unzähligen Weinhandlungen ausklingen lassen. Wir haben beides miteinander verbunden.

 

Man ist aber nicht überall willkommen. Nicht nur die alten Römer ließen sich durch streitbare Gänse bewachen, sondern auch eine ältere französiche Dame mit ihrem Gerümpel-Hof an der Ouche. Dabei ging es nur um ein schönes Foto.

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Garstige Gänse!

 

Autun im Südwesten Burgunds ist größer als man denkt. Insbesondere wenn man das Rathaus und das danebenliegende Theater sieht, glaubt man sich nicht in einer ländlichen, etwas verschlafenen Kleinstadt zu befinden. Die Grande Nation ist eben auch im Kleinen groß. Autun lohnt den Besuch hauptsächlich wegen der Wallfahrtskirche Saint-Lazare mit den sehr eindruckvollen Kapitälen und der bekannten Darstellung des Jüngsten Gerichtes im Tympanon des Hauptportals.

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Autun hinter der Kirche

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Die Landschaft in Richtung der Bourbonais um Moulins ist sanftwellig und erinnert ein wenig an die südenglischen Downs. Im Zuge der Somme ist es richtig malerisch, alte deutsche Soldaten hatten andere Erinnerungen an diese Gegend.

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An der Somme

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Moulins, das Regionalzentrum der Bourbonais ist nahezu noch verschlafener als Autun. Die Cathédrale Notre Dame – man könnte in Frankreich auch eine „Tour des Notres Dames“ machen, denn sehr viele Kirchen heißen so – ist sehenswert, obwohl der Flamboyant-Stil den Liebhabern der reinen Gotik weniger gefällt.

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Moulins, Notre-Dame

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In Vichy, dem bekannten Kurort an der Allier, kann man gut bummeln – sowohl in den Flaniermeilen mit elegantem Publikum und den dazugehörenden Geschäften wie auch im Parc des Sources, wo man sich von dem etwas morbiden Charme eines ehemals wohl gut besuchten Kurbades überzeugen kann. Die Stadt könnte für ihr wahres Zentrum wirklich mehr tun. Denn wo es etwas heruntergekommen ist, fühlt sich das „falsche“ Publikum wohl.

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Das alte Thermalbad in Vichy

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Von Vichy im Val d´Allier geht es ins Vallée de la Sioule bei Ebreuil.

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Ebreuil am Morgen

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Ebreuil ist ein kleiner Ort, typisch für diese Gegend der Auvergne. Wenig los, malerische Winkel, eine sehr schöne Flussatmosphäre, französischer Alltag auf dem Lande. Die Fahrt im Tal der Sioule und durch die Schluchten dieses schnellen Bergflusses ist ein schönes Erlebnis. Gut fürs Auge und die Seele.

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Gorge de la Sioule

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Die Panorama-Strecken um den Puy de Dôme, also in den Monts Dômes vermitteln einen guten Eindruck von dieser schönen Berggegend mit kleinen Dörfern, Châteaux und Felslandschaften.

 

Clermont-Ferrand hat Großstadtcharakter. Nach so viel Land- und Natureindrücken fühlen wir uns zunächst etwas fremd. Diesem städtischen Zentrum der Auvergne fehlt einfach begeisterndes Flair. Die Kathedrale hat ein schwarz-düsteres Äußeres, ist aber wegen des sehr schönen und stilechten gotischen Interieurs und des eleganten, farbenfrohen Chors sehenswert.

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Cathédrale de Notre-Dame-de-l´Assomption

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Das „Herz der Auvergne“, die Monts Dômes und die Monts Doré, sind herrliche Berglandschaften mit pittoresken Felsformationen, malerischen Bergbachtälern, urigen Dörfern und zahlreichen Châteaux in den unterschiedlichsten Zuständen und Schönheitsgraden. Alles zusammen ergibt ein wunderschönes, begeisterndes Landschaftsbild.

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Die Monts Doré

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Zu dieser Landschaft passen die drei (von vier) der bedeutendsten romanischen Basiliken der Auvergne; die Basilika von Orcival mit der bekannten – weil ungewöhnlich dargestellten – Jungfrau mit dem Kind, die Kirche von St. Nectaire mit dem herrlich gestalteten Säulen-Chor und den wunderschön gearbeiteten Kapitälen, sowie die farbenfrohe Abteikirche von Issoire.

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Orcival

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St-Nectaire

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Issoire

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Die Landschaft um La Chaise-Dieu und Le Puy-en-Velay bis Mende ist eine abwechslungsreiche Mittelgebirgsgegend mit schönen Ausblicken.

La Chaise-Dieu hält nicht ganz, was der Name verspricht. Das Dorf ist trist, die Bewohner sind allerdings sehr freundlich. Die Abteikirche St-Robert wirkt düster, ist im Stil vermischt zwischen Romanik und Gotik und hat nichts, was uns so richtig fasziniert.

 

Le Puy-en-Velay wird als touristisches Highlight beschrieben, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Die Kapelle St-Michel ist faszinierend auf einem aufragenden Felsen gebaut und hat eine entsprechend ungewöhnliche Architektur.

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St-Michel in Le-Puy-en-Velay

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Die Kathedrale Notre-Dame auf dem zweiten Felsen ist vom Stil her grundsätzlich romanisch, hat aber maurische Einflüsse, die die Kirche interessant erscheinen lassen. Die Statue der Notre-Dame-de France auf dem dritten Felsen ist nicht schön, aus den vielen eroberten Kanonen von Sewastopol hätte man Besseres machen können.

 

Das Erlebnis der Gorges du Tarn im Zuge der D 907 mit dem Mittelpunkt Sainte-Enimie ist ein großartiger Abschluss der „Erfahrung“ der Auvergne.

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La Gorge du Tarn

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Die Fahrt durch die Corniche des Cévennes an einem sonnigen Morgen zwischen Saint-Laurent-de-Trèves und Saint-Jean-du-Gard ist ein wunderschönes Erlebnis herrlicher Bergnatur.

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Ein Schnappschuss aus dem fahrenden Auto

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Nîmes ist verkehrs-und parkchaotisch, deswegen brechen wir die Besichtigungsversuche ab und schauen uns die großartige Pont-du-Gard noch einmal genauer an. Dieses größte Brückenbauwerk der römischen Zeit ist ein herausragendes Zeugnis sehr früher Baukunst. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, unter welchen Umständen und mit welchen Hilfsmitteln solche Meisterwerke entstehen konnten.

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Pont du Gard

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Avignon, das Tor zur Provence, ist eine einzigartige Stadt – nicht nur wegen des Papstpalastes, sondern auch wegen der mittelalterlichen Zeugnisse hoher Kultur innerhalb der Befestigungsanlagen. Darüber hinaus kann man in Avignon in vielerlei Hinsicht genießen. Alles passt irgendwie gut zusammen.

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Avignon

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Nach den schönen Eindrücken in Avignon schauen wir uns das kleine Städtchen St-Rémy-de-Provence an. Südfranzösiches Flair an einem sonnigen Samstagmorgen, Bummel mit Einkauf provençalischer Stoffe in den kräftigen, schönen Farben und einen starken, gut schmeckenden Kaffee – was will man mehr?

 

Les-Baux-de-Provence liegt auf Felsen in den Felsen und in einer schönen Berglandschaft, ist aber touristisch „überzüchtet“ und deswegen kein Ziel für eine Intensiverkundung.

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Les-Baux-de-Provence, auf der anderen Seite drängeln sich die Touristen

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Eine schöne Gasse in Arles

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Arles ist rundherum interessant, nicht wegen des kulturellen Angebots, sondern wegen der schönen, malerischen Gassen, der belebten Plätze und des quirligen, farbenfrohen Lebens auf und rund um den Markt.

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Marktstand in Arles

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Die Camargue hat einen eigenen Charakter, die Landschaft ist aber auf den ersten Blick nicht schön oder begeisternd, trotzdem hinterlässt sie zusammen mit Vögeln und Pferden einen bleibenden Eindruck. Saintes-Maries-de-la-Mer ist ein einziger Touristenrummel mit wenigen ruhigen Ecken. Aber, wir sind wieder mal am Meer!

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Bilder aus der Camargue

 

Marseille hat einen ganz eigenen Charme. Der alte Hafen, die Cannebière und das Altstadtviertel Le Panier lohnen einen Bummel.

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Marseille, le Vieux Port

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Cassis ist ein schön gebliebenes aber touristisch sehr stark ausgerichtetes und besuchtes Ziel an der provençalischen Mittelmeerküste. Kein Wunder, denn von hier starten die Boot-Trips zu den Steilküstenschönheiten Les Calanques.

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Cassis

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Toulon ist eine ganz „normale Stadt“ ohne richtige Highlights, man kann sie nahezu beim Durchfahren kennen lernen.

 

Hyères gibt sich sehr viel Mühe, mit vielen Pflanzungen und Blumenanlagen sowie gepflegtem Eindruck, ein „ordentliches“ Touristenziel zu sein, wenn auch 5 km vom Meer entfernt.

 

Richtig schön wird die Uferstraße an der Corniche des Maures zwischen Lavandou und Cavalaire-sur-Mer; schöne Steilküste, sehenswerte Villenanlagen, proppere Städtchen und nur wenige Bausünden machen diesen Küstenabschnitt zu einem schönen Erlebnis.

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Schöne und gepflegte Küste

 

Das Massif des Maures südlich und nördlich von La Garde-Freinet präsentiert sich als schöne – wenn auch ein wenig düster wirkende - Bergwelt.

 

Die Gorges du Verdon – oder auch „Europas Grand Canyon“ – sind eine spektakuläre, teilweise bizarre, Bergwelt mit atemberaubenden Blicken. Die Fahrt am linken und am rechten Steilufer des Verdon zwischen Moustiers-Ste-Marie und Castellane ist sehr empfehlenswert, weil sie wirklich bleibende Eindrücke eines sehr schönen Teils Europas/Frankreichs vermittelt. Die Bergstrecken rund um die Gorges du Verdon gehören zu den schönsten, die wir bisher erleben durften.

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Les Gorges du Verdon

 

Auch die Fahrt auf der Route Napoléon über insgesamt 4 Pässe nach Grasse bietet lohnende Ausblicke auf die schöne Bergwelt. Die Parfumstadt Grasse macht beim Durchfahren einen eleganten Eindruck. Die Parksituation und die teilweise drangvolle Enge der Straßen verhindern aber eine eingehende Erkundung.

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Massif de l´Esterel

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Das Massif de l´Esterel oberhalb der Corniche d´Or zwischen Mandelieu und Fréjus beeindruckt durch schöne rote Felsformationen, die im Kontrast zum grünen Wald mit Korkeichen stehen. Hier wohnen, nach den Grundstücken und Bebauungen zu urteilen, die Schönen und die Reichen  von Teilen der Côte d´Azur, die tagsüber genug Meerblicke haben.

Die Badeorte der Côte d´Azur selbst liegen in teilweise traumhafter Umgebung, sind – Gott sei Dank – nicht zubetoniert, aber so stark touristisch orientiert bzw. fixiert, dass sie uns nicht weiter interessieren.

Die Fahrt entlang der Corniche d´Or ist eindrucksvoll, weil die roten Felsformationen sehr gut mit dem blauen Meer kontrastieren und man dadurch die Farben noch intensiver wahrnimmt.

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Die Corniche d´Or

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Von Cannes haben wir hauptsächlich einen Eindruck im Zuge der Croisette gewonnen. Nizza kann man sehr gut entlang des Boulevard des Anglès flüchtig kennenlernen. Antibes und Monaco sind für uns weniger reizvoll. Der Jachthafen spricht Bände, hier liegt alles was gut und sehr sehr teuer ist.

Weil das Wetter sehr diesig ist, sind wir nur die untere der drei Corniches zwischen Nizza und Monaco entlang gefahren. Schade, denn die mittlere und obere Corniche sollen sehr schöne Ausblicke auf Nizza und die Bucht bieten.

 

 

Hinter Menton geht es ungebremst nach Italien.

 

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Die Altstadt von Ventimiglia

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Der Bummel durch die Altstadt von Ventimiglia mit dem romanischen Duomo und den finsteren, malerischen Altstadtgassen ist ein sehr guter Start für Italien. Außerdem ist der Kaffee hier besser. Cappuccino sollte man eben in Italien trinken, nicht in France, denn dort ist er deutlich weniger schmackhaft und mit Schlagsahne (!)

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Eine dieser malerischen Altstadtgassen von Ventimiglia

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Bei wechselhaftem Wetter in Ligurien lohnen sich ausgedehnte Stadtbummel weniger.

 

Die Küstenstraße über San Remo, Imperia, Cervo, Alassio und Alenga vermittelt trotzdem wieder schöne Eindrücke. Gut, dass wir diese Städte 2004 schon eingehend erwandert haben. Dafür haben wir den kleinen Badeort Spotorno von A bis Z erkundet, schön, aber nicht besonders.

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Spotorno

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Die Verkehrs- und Parksituation hat sich seit 2004 deutlich verschärft, obwohl frühe Vorsaison ist. Das Touren mit dem Wohnmobil ist heute sehr viel weniger entspannt. Der schöne Eindruck von 2004 hat sich deswegen nicht verstärkt, sondern eher etwas abgeschwächt.

 

Offensichtlich ist die Erkundung Liguriens von Standquartieren aus mit Bus und Bahn noch mehr als früher angebracht.

Die Schönheit dieser Gegend muss man aber trotzdem genießen.

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Portofino

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Die Uferstraße über Savona, Genua, Chiavari nach Levanto an einem Samstag ist interessant, schöner auf der bergigen Levanteseite als an der flacheren Riviera Ponente. Verkehrstechnisch ist das anspruchsvoll, teilweise chaotisch, auf jeden Fall ist es bunt und voller Eindrücke italienischen Alltagslebens.

 

Genua hat die hässlichste Stadtdurchfahrt, von Westen kommend, die wir in Italien kennen. In der eleganten Innenstadt kann man sich aber wohlfühlen.

 

Die Uferstraße von Nervi über Camogli, Rapallo bis Sestri vermittelt schöne Eindrücke von der Meer-Ufer-Region Liguriens – denn Ligurien ist immer beides, Berge und Meer, deswegen lohnen sich auch Ausflüge ins Innere, z. B. nach Dolce Acqua.

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Dolce Acqua

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Levanto

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Levanto ist touristisch gut erschlossen, hier kann man bummeln, in aller Ruhe das Meer genießen, mutigen Wellenreitern zuschauen, in den Enotecas den hiesigen Wein (Levanto) probieren, natürlich mit kleinen Focaccia-Häppchen. Das Leben ist noch schöner, wenn Klima, Wetter, Natur und Umgebung, einschließlich der Produkte des Landes, harmonieren.

 

 

Die Wanderung auf dem sog. Weg 2 von Monterosso über Vernazza nach Corniglia , dann weiter über Manarola nach Riomaggiore ist wunderschön, unseres Erachtens einzigartig und sehr empfehlenswert. Die Landschaftseindrücke sind grandios und die deutlich erkennbare Leistung der Menschen, die diese wunderschöne Gegend, die teilweise nur mit dem Boot oder der Bahn erreichbar, bzw. zu Fuß zu begehen ist, nutzbar gemacht haben, verdient höchsten Respekt. Der Respekt wird gesteigert, wenn man die Wanderung ganz macht, bzw. machen kann, und die Mühsal am eigenen Leibe erfährt. Die Bilder sprechen für sich. Wer großartige Landschaft liebt und sie selbst erwandern möchte, der ist hier genau richtig.

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Monterosso

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Vernazza

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 Corniglia

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Manarola

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Riomaggiore

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Ein Gruß an die nette, fröhliche Australierin, die dieses Foto schoss

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Die Gebirgsstraßen durch den Appennino Tosco-Emiliano über Fivizzano, den Passo de Cerreto (1261m), über Castelnovo, Sassuolo nach Modena bieten auf der Südseite zum Mittelmeer eine etwas düster und schroff wirkende Bergwelt, es fehlen spektakuläre Ausblicke und bizarre Felsformationen. Auf der Nordseite Richtung Po-Ebene wirkt die Bergwelt lieblicher und „allgäuhaft“. Es war interessant, den Appennin an mehreren Stellen kennenzulernen.

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Der Appennino

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Die Orte abseits der Touristenregionen – und in den Appennin verirren sich wohl nur wenige – wirken häufig etwas heruntergekommen. Es scheint nicht ganz einfach, in dieser Gegend genügend Geld zu verdienen.

Castelnovo und Sassuolo sind gut für einen Bummel durch italienisches Normalleben.

 

 

Modena ist eine sehr schöne norditalienische Stadt mit Eleganz, Stil und gelungenem Ambiente.

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Die Piazza Grande  mit den Arkaden, dem romanischen Dom und dem Glockenturm, Ghirlandia, ist nicht umsonst Unesco Weltkulturerbe. Ein toller Platz!

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Modena Duomo

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Der romanische Dom ist wunderschön stilrein und hat einen höchst eindrucksvollen Chor mit eleganten Säulen, die den Chor im schwereren romanischen Umfeld licht und leicht erscheinen lassen.

 

In der Innenstadt trifft man ständig auf gut gestaltete Arkaden, die die Eleganz des Stadteindrucks maßgeblich begründen. Schön sind auch die Alleen, die den Innenstadtbereich eingrenzen. Modena hat uns sehr gut gefallen.

 

 

Eine Fahrt auf der Via Emilia (SS 9) durch die Emilia Romagna, mehr oder weniger die Po-Ebene bzw. ihre Ausläufer, ist wenig erhebend. Brettebenes, landwirtschaftlich genutztes Gelände, keine spektakulären Ausblicke, also ziemlich normales Italien abseits des Tourismus. Aber auch das wollen wir ja kennenlernen.

 

Nach den sehr schönen Eindrücken in Modena erleben wir Parma.

Parma hat nicht die Eleganz von Modena, dafür aber eine Fülle attraktiver Sehenswürdigkeiten wie den Parco Ducale, den romanischen Dom, der in allen Stilrichtungen bemalt ist, die vielen beeindruckenden Stadtpaläste und schöne Plätze. Am schönsten ist die Piazza Duomo, weil dort auch der hochaufragende Campanile und das schöne achteckige Baptisterium zu sehen sind und so zusammen mit dem Dom ein herrlicher Gesamteindruck entsteht.

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Il Duomo in Parma

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Das Baptisterium in Parma

In Parma kann man gut bummeln und die Besichtigung bei genug Parma-Schinken mit Parmigiano und einem passenden Tropfen ausklingen lassen. So lässt es sich durchaus gut leben.

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Eine von vielen schönen Arkaden in Piacenza

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Piacenza am rechten Ufer des Po hat eine lange Geschichte, die 218 v. Chr. als römische Kolonie beginnt. Schon nach den ersten Schritten in der alten Innenstadt ist man beeindruckt, denn man trifft unweigerlich auf den Palazzo del Comune (Il Gotico) an der schön gestalteten Piazza dei Cavalli, gleich daneben steht die Basilika San Francesco in gotisch-lombardischem Stil, von der aus man einen „sakralen“ Rundweg zu den bedeutendsten Kirchen der Stadt gehen kann.

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Il Gotico auf der Piazza Cavalli

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Sehr schön ist der romanische Dom, der durch seine wuchtige Größe und vor allem auch die Krypta mit den vielen schlanken Säulen beeindruckt. Interessant ist auch die frühchristliche Basilika Sant´Antonio, die wegen ihrer eigenwilligen Bauweise auffällt, nicht durch die Gestaltung des Kircheninneren.

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Die Krypta im Dom von Piacenza

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Viele Stadtpaläste und das deutlich erkennbare Bemühen der Stadt, ein gutes kulturelles Angebot zu machen, nehmen den Besucher für Piacenza ein.

 

 

Milano, die Hauptstadt der Lombardei ist nicht schön, sie wirkt aber rund um den Dom großartig.

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Milano, Piazza del Duomo

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Die Piazza Duomo mit dem äußerst filigran gestalteten, reich geschmückten, gotischen Dom ist sehr sehenswert. Der Dom selbst ist ein Meisterwerk, innen wie außen, hat wunderschöne, farbintensive Fenster, schön geschwungene Rosetten. Es ist eine Freude, sich diesen Dom anzuschauen.

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Duomo

 

Es lohnt sich auch, das historische Zentrum mit dem Bankenviertel und den vielen Stadtpalästen sowie dem Castello im Parco Sampione zu erwandern. Dann verfestigt sich der Eindruck des Großartigen, aber nicht unbedingt Schönen.

 

Wenn man genügend Geld in der Tasche hat, kann man herrlich und in feinster Umgebung einkaufen. Alles was Rang und Namen hat, ist in den Arkaden und Einkaufsgalerien vertreten. Hauptziel der Einkaufsbegierden ist die großartige Galleria Vittorio Emanuele II.

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Galleria Vittorio Emanuele II

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Wenn man dann noch ein gutes Restaurant abseits des Touristenangebotes findet, z. B. Salsamenteria Verdiana, dann war es bei gutem Essen und einer schönen Flasche Wein ein herrlicher Tag.

 

 

Vigevano in der Lombardei ist ein beschauliche Kleinstadt mit einem wunderschönen Platz (Piazza Ducale). Der Platz ist eine echte Augenweide einschließlich der Barockfassade des am Platz gelegenen Doms. Das Innere des Doms ist weniger lohnenswert.

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Piazza Ducale in Vigevano

 

Schöne Altstadtgasse in Vigevano

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Durch die im Stil der lombardischen Frührenaissance geschmückten Arkaden zu schlendern, mit immer wechselnden Blicken, ist eine Freude. Weniger spektakulär ist das Castello Sforzesco, das einst Jagdschloss war.

 

Die Fahrt durch die „platte“ Lombardei und dann durch das Piemont der Po-Ebene est wenig reizvoll, eine langweilige Landschaft mit unendlichen Reisfeldern.

 

Die kleine Provinzhauptstadt Vercelli besticht auf den zweiten Blick durch ein harmonisches Innenstadtbild mit vielen Stadtpalästen und kleineren Kirchen. Beeindruckend (von außen) ist das Zisterzienserkloster Sant´Andrea mit der dreischiffigen frühgotischen Kirche. Das Innere fiel der Siesta zum Opfer.

 

Turin war verregnet. Schade, wir hätten uns die Olympiastadt gerne näher angesehen.

 

 

Die Strecke von Pinerolo (westlich von Turin) im Tal des Chisone nach Sestriere führt durch interessante Berglandschaft.

 

Der Eindruck wäre sicher stärker gewesen, wenn man bei besserer Sicht die 3000er um sich herum hätte deutlich sehen können.

 

Schnee im Frühling bei Sestriere

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Sestriere ist ein Wintersportort, der wie alle anderen im Frühjahr und Sommer etwas trist wirkt.

Da die Panoramastraße über Le Grave nach Grenoble noch bis Ende Mai gesperrt ist, bleibt nur die Strecke durch den Fréjus-Tunnel (Wegelagerei mit 42,70 Euro!) nach Chambéry.

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Das Schloss der Herzöge von Savoyen in Chambéry

 

Chambéry, die alte Hauptstadt Savoyens, ist insgesamt ein beeindruckendes Tourziel. Die Stadt wirkt sehr schön durch viel Blumenschmuck, Parkanlagen und Alleen. Dazu kommen das Schloss der Herzöge von Savoyen, der Elefantenbrunnen und dazwischen eine herrliche Altstadt mit interessanten Gebäuden und Plätzen zum Bummeln.

 

 

Die Straße durch den Parc Naturel Regional de Chartreuse führt durch ein schönes und beeindruckendes Berggelände.

 

 

Lyon, die zweitgrößte Stadt Frankreichs hat so richtig Charakter. Auch in den Außenbezirken drängen sich nicht die üblichen „banlieu-Eindrücke“ auf. Man kann relativ problemfrei bis nahe an die Innenstadt heranfahren und findet am Ufer der Rhône – mit etwas Glück – auch für einen Camper noch einen Parkplatz.

 

Über eine der vielen Brücken geht es in die Innenstadt, Presque´île, zwischen Rhône und Saône mit herrlichen Straßenzügen, einem der schönsten Rathäuser Frankreichs am Place des Terreaux und viel Großstadt-Flair überall.

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Lyon, Hôtel de Ville

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Vieux Lyon ist ein schönes Bummelziel mit der prächtigen gotischen Kathedrale St. Jean.

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St. Jean

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Schöne Ausblicke

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Der Aufstieg zu Notre-Dame de Fourvière lohnt sich, allerdings nur wegen des schönen Blicks auf Lyon. Die Kirche ist innen wie außen – wie der Reiseführer unübertroffen sagt – „ein opulentes, etwas überladenes Gotteshaus im Originalstil `Alles Durcheinander´ des 19. Jahrhunderts“.

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Lyon!

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La Croix-Rousse, das ehemalige Seidenweberviertel, fanden wir weniger erhebend. Es wäre besser gewesen, die Zeit am Rhôneufer, und Umgebung, mit schönen Restaurants in ansprechenden Gassen zu verbringen.

 

Lyon hat uns richtig gut gefallen, ein sehr schöner und lohnenswerter Besuch.

 

 

Die Fahrt durch den Naturpark Les Dombes ist in Reiseführern besser beschrieben als sie sich real ergibt. Hier muss man sich als Vogelfreund wahrscheinlich Zeit nehmen für Wanderungen durch die vielen Feucht-Biotope.

 

Bourg-en-Bresse ist ein lebendiges, schön gestaltetes, kleines Städtchen. Nach der Besichtigung der sehr schönen Église de Brou kann man eine Marktstadt erleben, die mit renovierten Fachwerkhäusern in einer anschaulichen Innenstadt, rund um die Kathedrale Notre-Dame – mit schönen Fenstern und ansprechendem gotischen Interieur – aufwartet.

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Kloster Brou in Bourg-en-Bresse

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Die Franche-Comté ist charakterisiert durch herb-schöne Berglandschaften des Jura. Die Region ist sehr wald- und wasserreich und hat herausragende Naturschönheiten wie die Cascades du Hérisson, wo das Gebirgswasser schnell und sprudelnd in mehreren Fällen bis zu 60m tief in die Schluchten und Felsen-Halbkreise stürzt.

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Cascades du Hérisson

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Typisch sind auch die vielen Seen in zerklüfteten Fels- und Waldlandschaften. Hier leben relativ wenige Menschen und die Natur wirkt noch sehr unberührt. Es tut gut, in dieser Landschaft zu wandern.

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In der Franche-Comté

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Besançon, Belfort und die Vogesen sind einer Regenperiode zum Opfer gefallen.

 

 

Frankreich ist ein sehr schönes Reiseland, in dem wir uns wohl gefühlt haben, und ein höchst interessanter europäischer Nachbar. Wir haben einen guten Überblick und teilweise auch intensive Einblicke in uns bisher wenig bekannte Regionen gewinnen können. Einige Eindrücke werden wir bei späteren Reisen vertiefen.

Und es tat gut, wieder einmal im schönen Oberitalien zu sein.

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