Hans-Heinrich Dieter

SchĂ€uble und der Islam   (23.02.2019)

 

BundestagsprĂ€sident SchĂ€uble hat erneut vor wachsenden Vorbehalten in Deutschland gewarnt und einen differenzierten Blick auf den Islam als einer vermeintlich rĂŒckstĂ€ndigen und frauenfeindlichen Religion gefordert.

Es war der gescheiterte BundesprĂ€sident Wulff, der am 03.10.2010 in seiner Rede zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit, mit dem anbiedernden und inhaltsarmen Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ geschichtsvergessen, kulturvergessen, verantwortungslos oberflĂ€chlich, sachlich falsch und politisch - zumindest - töricht die Debatte angestoßen hat. Dass Kanzlerin Merkel nach anfĂ€nglicher Ablehnung von Multi-Kulti-AnsĂ€tzen den Satz spĂ€ter aus opportunistischen ErwĂ€gungen im Zusammenhang mit der TĂŒrkei dann doch bestĂ€tigt hat, macht diesen törichten Satz nicht besser. Seit dieser Zeit wird diesbezĂŒglich in Deutschland mehr oder weniger öffentlich und in sehr dĂŒrftiger QualitĂ€t diskutiert, weil der links-rot-grĂŒne Mainstream eine vernĂŒnftige und sachliche Debatte nicht zulĂ€sst, sondern sich darauf beschrĂ€nkt, islam-kritische BĂŒrger und Politiker in die rechtsradikale Ecke zu stellen und als Islam-Hasser zu diffamieren.

BundestagsprĂ€sident Wolfgang SchĂ€uble sagte schon an Ostern 2018 zum gleichen Thema: „Wir können nicht den Gang der Geschichte aufhalten. Alle mĂŒssen sich damit auseinandersetzen, dass der Islam ein Teil unseres Landes geworden ist“. Aber SchĂ€uble forderte auch, die Muslime in Deutschland mĂŒssten sich klarmachen, dass sie in einem Land lebten, das nicht von muslimischen Traditionen geprĂ€gt ist. „Und der Rest der Bevölkerung muss akzeptieren, dass es in Deutschland einen wachsenden Anteil von Muslimen gibt.“ Und weiter rief SchĂ€uble dazu auf, Judenhass entschlossen entgegenzutreten. Antisemitismus werde „auch durch Migration und durch den von radikalen KrĂ€ften in der islamischen Welt geschĂŒrten Hass auf Israel wieder stĂ€rker“. Inzwischen ist die QualitĂ€t der Diskussion nicht verbessert worden. Deswegen ist es durchaus richtig, dass SchĂ€uble seine Warnungen und Mahnungen wiederholt und insbesondere einen „differenzierten Blick auf den Islam“ fordert. Wenn der ParlamentsprĂ€sident aber im gleichen Zusammenhang betont, „gesellschaftlicher Wandel brauche Zeit“ und die deutsche Gesellschaft daran erinnert, dass „nicht alle Werte und Normen, die man heute zu Recht von neu ins Land Kommenden fordere“ seit Jahrzehnten zur unbestrittenen deutschen Leitkultur gehörten, dann hilft das nicht gegen wachsende Vorbehalte der Bevölkerung gegenĂŒber einem Teil der bei uns lebenden Muslime. Wir können einfach nicht darauf warten, dass eine eher mittelalterliche Religion unser Land in Teilen verĂ€ndert und darauf hoffen, dass Muslime die Werte der europĂ€ischen AufklĂ€rung verinnerlichen und leben.

Denn der Grund fĂŒr wachsende Ressentiments der Bevölkerung ist die Religion des Islam und ihre AusĂŒbung an sich. In einigen GroßstĂ€dten haben sich Parallelgesellschaften gebildet, in denen der Islam nicht unbedingt im Einklang mit unserer Verfassung praktiziert wird. FĂŒr die Scharia darf in Deutschland aber kein Platz sein, es darf keine Zwangsheiraten geben, Ehrenmorde mĂŒssen gerichtlich verfolgt und nicht durch muslimische Schiedsleute geregelt werden und nicht-muslimische, unverschleierte Frauen und MĂ€dchen mĂŒssen sich auch in Brennpunktbereichen bewegen können, ohne als Hure beschimpft und belĂ€stigt zu werden. Außerdem mĂŒssen auch muslimische BĂŒrger vorbehaltlos unsere demokratische Grundordnung anerkennen und dazu gehört auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau - nicht nur vor dem Gesetz. Bei uns darf die Frau durch Heirat nicht einfach das „Eigentum" des Mannes werden. Diesem Anspruch werden viele muslimische Migranten bisher nicht gerecht, weil sie einem anderen Kulturkreis entstammen und darin teilweise weiterleben wollen.

Der Islam ist außerdem - anders als die muslimischen Organisationen behaupten - keine Religion des reinen Friedens. Das beginnt damit, dass Christen und Juden als „UnglĂ€ubige“ in den Augen von Muslimen nicht gleichwertig sind. Und was die jĂŒngste Geschichte des islamistischen Terrors anbetrifft, muss man feststellen, dass die barbarischen Verbrechen nicht von un-islamischen Killern verĂŒbt wurden, sondern von radikalisierten Islamisten, die ihre Berechtigung fĂŒr den gewaltsamen Dschihad aus dem Koran ableiten und sich bei ihren mörderischen Untaten jeweils auf den Propheten berufen, den es zu rĂ€chen gĂ€lte. Deswegen kann man die von Islamisten verĂŒbten terroristischen Taten nicht klar vom Koran trennen, der fĂŒr alle Muslime gilt. Deswegen ist es auch falsch zu behaupten, Islamismus, Salafismus habe ĂŒberhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Die mörderischen KreuzzĂŒge, die Inquisition und der Kindesmissbrauch durch zahlreiche katholische Geistliche sind ja auch nicht vom Christentum zu trennen. Und wenn wir es in Deutschland derzeit mit ĂŒber 10.000 Salafisten zu tun haben, von denen eine nicht geringe Zahl als GefĂ€hrder eingestuft werden, dann wird das Problem deutlich. Die in Rede stehende Wiederaufnahme deutscher IS-Verbrecher aus Syrien und dem Irak verschĂ€rft die Probleme deutlich. Dieser Teil des Islam muss in Deutschland auf der Grundlage unserer Rechtsordnung konsequent bekĂ€mpft werden.

DarĂŒber hinaus mĂŒssen muslimische AuswĂŒchse, die unsere Ordnung und unseren Frieden in Deutschland empfindlich stören, wie Hasspredigten in Moscheen oder Radikalisierung von Strafgefangenen in Haftanstalten und Ausspionieren von Migranten und deutschen BĂŒrgern durch islamische Geistliche mit aller Macht unterbunden werden. Und wir dĂŒrfen es nicht zulassen, dass sich Muslime unterschiedlicher Glaubensauslegung und ethnischer Herkunft auf deutschem Boden bekĂ€mpfen und die mörderischen und barbarischen AuswĂŒchse der Religionskriege im Nahen Osten in Miniatur nach Deutschland tragen. Es reicht schon, dass Erdogan die in Deutschland lebenden TĂŒrken zum Nachteil unserer Gesellschaft tief gespalten hat und deren Integration massiv behindert und teilweise verhindert. Wenn etwa 60 Prozent der wahlberechtigten Deutsch-TĂŒrken oder tĂŒrkischen Migranten die Reislamisierung der TĂŒrkei und die dort stattfindende BeeintrĂ€chtigung der Demokratie befĂŒrworten und AKP wĂ€hlen, dann sollten wir solcher RealitĂ€t auch ins Auge sehen.

Nur ein an unser Grundgesetz „angepasster Islam“ kann irgendwann einmal zu Deutschland gehören - das bedarf noch großer Anstrengungen!

(23.02.2019)

 

Lesen Sie zum Thema:

http://www.hansheinrichdieter.de/html/wichtigeislamdebatte.html

 

 

nach oben

 

zurĂŒck zur Seite Kommentare