Hans-Heinrich Dieter

Falsche Aufnahmebereitschaft!   (08.12.2021)

 

In letzter Zeit wird immer wieder berichtet, dass in Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban noch Tausende afghanische Ortskräfte und ihre Familien auf eine Ausreise nach Deutschland warten.

Offenbar haben deutsche Behörden zwischen Mitte Mai und Ende November 2021 Aufnahmezusagen für knapp 24.600 Menschen aus Afghanistan erteilt. Dazu zählen ehemalige afghanische Mitarbeiter von Bundeswehr oder Ministerien - die sogenannten Ortskräfte - und besonders schutzbedürftige Menschen wie Menschenrechtsaktivisten oder Frauenrechtlerinnen. Hinzu kommen deren Familienangehörige. Davon sind bisher 1.319 Ortskräfte der Bundeswehr sowie 5.711 Familienangehörige nach Deutschland geholt worden. Man kann davon ausgehen, dass insgesamt mehr als 40.000 Afghanen in Deutschland aufgenommen werden sollen. Linken-Politiker und grüne Multi-Kulti-Fanatiker sprechen immer wieder von einem „Armutszeugnis“, dass wir afghanische Ortskräfte „im Stich gelassen“ hätten. Und Medien sprechen mit moralischem Impetus und manchmal geradezu weinerlich von zigtausenden „Schutzbedürftigen“, die ausgeflogen werden müssen, darunter auch afghanische Journalisten, Aktivisten und Frauenrechtlerinnen – ohne es jemals an Kriterien festmachen zu können, was zum Status des „Schutzbedürftigen“ führt. Und das deutsche Parlament hat sich mit den Listen deutscher Behörden auch nicht kritisch auseinandergesetzt!

Und nun fordert die Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut die neue Bundesregierung auf, die Anerkennungsverfahren sowie die Organisation der Evakuierungen und Einreisen zu beschleunigen und zu vereinfachen - dabei haben wir in Deutschland schon jetzt zu viele afghanische Migranten – darunter auch zahlreiche Straftäter, die abgeschoben werden müssten!

Deutschland hat sich an dem Afghanistan-Einsatz seit Ende 2001 beteiligt. Seitdem ist das muslimische Land am Hindukusch ein Fass ohne Boden, in das die westliche Welt und die NATO personell, materiell und finanziell sehr viel investiert und viele Soldaten verloren haben – ohne wirkliche Erfolge zu erzielen. Der Westen hat in Afghanistan kläglich versagt, und dieses Versagen hat sich schon 2020 angedeutet. Aber auch Deutschland hatte – wieder einmal – keinen Plan, wie die Krise hätte bewältigt werden können. Da haben die Politiker ein schlechtes Gewissen und bemühen sich um Schadensbegrenzung – wohl hauptsächlich wegen des Imageschadens der Regierungschefs und Außenminister!

Und wen lassen wir da eigentlich im Stich? Wir haben nach intensiven personellen (59 gefallene Soldaten) und materiellen (über 12 Milliarden Euro) Investitionen über den Zeitraum von 20 Jahren eine vom Islam dominierte, unterentwickelte, mittelalterliche Stammesgesellschaft verlassen, die nicht daran interessiert ist, nach unseren demokratischen Vorstellungen zu leben. Die Afghanen entwickeln Loyalität nur zu ihrer Sippe und zu ihrem Clan. Die Taliban repräsentieren das Wesen und die Werte von mehr Afghanen, als es die Zentralregierung in Kabul je vermocht hätte, sonst wäre der Machteinfluss der Zentralregierung nicht schon zu Zeiten der westlichen Präsenz derart gravierend eingeschränkt gewesen. Und große Teile der Zivilbevölkerung haben die Taliban unterstützt, sonst wäre die Guerrillakriegführung gegen die Sicherheitskräfte nicht so erfolgreich gewesen. In den Augen dieser Afghanen waren auch die deutschen Soldaten „Besatzer“, die man sich wegwünschte! Und die Sicherheitskräfte waren deswegen im Zusammenhang mit der sich abzeichnenden Machtübernahme durch die Taliban-Terroristen so eingeschränkt einsatzfähig, weil immer wieder große Teile der vom Westen ausgebildeten Soldaten und Polizisten „ausgebildet und bewaffnet“ zu den Taliban übergelaufen sind. Und offensichtlich zieht eine Mehrheit der Bevölkerung ein von den Taliban stark beeinflusstes, wenn nicht gar beherrschtes, gesellschaftliches System einer westlich orientierten Demokratie vor. Das muss man respektieren!

Und man muss der Realität ins Auge blicken: Die Taliban wollen von den ehemaligen „Besatzern“ ausschließlich viel Geld und umfangreiche Hilfe, weil sie im mittelalterlichen, korruptionsverseuchten und wirtschaftlich unterentwickelten Afghanistan unfähig sein werden, hinreichend für das Wohl der unmündigen und geschundenen Bevölkerung zu sorgen – da raspeln selbst Taliban unglaubwürdiges Süßholz! Hier werden europäische und deutsche Illusionen sehr deutlich. Und wenn die Taliban überhaupt eine Chance haben wollen, die mittelalterlich anmutende Unmündigkeit zu überwinden, dann brauchen sie auch intelligente Menschen, die sich als engagierte afghanische Bürger in die neuen politischen Verhältnisse zukunftsorientiert einbringen. Die afghanischen Sicherheitskräfte haben sich feige ergeben und sich schäbig mit den neuen Machthabern arrangiert. Für die afghanische Zukunft werden patriotische und mutige Afghanen gebraucht – die darf man deswegen nicht alle „evakuieren“.

Wir haben also einen gescheiterten Staat verlassen, dem durch die westliche Welt nicht zu helfen ist. Die westliche Welt hat in Afghanistan Fehler, aber wir haben uns nicht schuldig gemacht. Wir wollten helfen und haben mit hohem Einsatz geholfen. Wir sind der afghanischen Bevölkerung nichts schuldig! Dieser vom Islam dominierten, unterentwickelten, mittelalterlichen afghanischen Stammesgesellschaft werden muslimische Staaten – also Brüder im Geiste und im Glauben - schon aus Eigeninteresse helfen müssen!

Und wenn irgendwann Friedensverhandlungen erfolgreich sein sollten, müssen alle afghanischen Migranten in ihre dann sichere Heimat abgeschoben werden, um beim Wiederaufbau ihrer Gesellschaft zu helfen!

(08.12.2021)

 

http://www.hansheinrichdieter.de/html/afghanistan-aufarbeitung.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/afghanistan-fassohneboden.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/versageninafghanistan.html

 

 

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